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Kein Spaziergang ohne Kamera?

Wer kennt's? Die Schuhe sind geschnürt, der Reißverschluss der Jacke ist bis übers Kinn gezogen, der Schnellcheck Schlüssel, Handy, Portemonnaie ist positiv: Alles bereit für die Runde draußen. Und dann die Schicksalsfrage: Nehme ich die Kamera mit?

 

Hier hab ich mich dafür entschieden: Die 50mm Festbrennweite (die ich jedem Menschen uneingeschränkt empfehlen kann) ist nicht allzu sperrig. Das 200-500mm Teleobjektiv aber schon. Ja, man braucht keinen Anhänger, nichts ist unmöglich, ich bin doch groß und stark etc. Nein, nachdem ich im Alltag nahezu immer mit dem Rucksack rumrenne, in dem neben neun großen Wasserflaschen auch die gesammelten Werke Goethes im Hardcover zu finden sind, freue ich mich riesig, mal unberucksackt und mit leichten Schultern durch die Welt zu rennen.

 

Aber wer weiß? Gerade heute wird vielleicht doch das Eichhörnchen auftauchen, das ich schon so lange fotografieren möchte. Vermutlich zeigt sich gerade heute der seltene Kolkrabe. Und was ist, wenn in zweihundert Metern Entfernung der Yeti/Bigfoot/Sasquatch rumlatscht? Nur um dann undokumentiert von dannen ziehen zu müssen, weil der feine Herr zu faul war, das Teleobjektiv einzupacken?

 

Also rein in den Rucksack mit dem Fotoequipment. Nach ein paar Metern vergisst man meist das geschulterte Gepäck und und so lustwandelten Isabell und ich sonntäglich entspannt am Pfingstberg herum.

 

Und schließlich ein Augenblick, den ich jedem potenziellen Jahrhundertmotiv vorziehe: Unter dem rankenbehangenen Laubengang warf mir Isabell einen Blick zu, den ich unbedingt einfangen wollte - und da haben wir es wieder: Was ich froh über die Kamera im Rucksack, wie egal ist das bisschen Zusatzgepäck, wenn man für Momente wie diesen gewappnet ist.

 

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