Ach, was is ditt allet schön. Jeden Abend tragen mich die Füße ins Grüne und am Wochenende ins noch Grünere. So lässt sich's leben - wenn Corona nicht wäre.
"Na, wie geht's dir?" Keine einfache Antwort. Ich bin gesund, meine Liebsten sind gesund. Das ist gut. Im Familien- und Bekanntenkreis sind jedoch nicht alle gesund. Nicht alle bleiben unverschont von schmerzhaften Einschnitten, weil etwa ein Mitmensch erkrankt oder der Job bedroht ist. Das ist schlecht.
Die Auseinandersetzung mit der großen Welt und allem Schwierigen darin findet in den Gesprächen statt, die sich stets um die Pandemie drehen. Und in der Rezeption der unzähligen Nachrichten, Brennpunkte, Hintergrundartikel, Extras, Spezials und Sonderbrennpunktextras.
Ohne Pausen macht das aber irgendwann kirre.
Mir persönlich hilft dann - wie so oft - der Spaziergang ins Grüne. Nach der Arbeit zum Aradosee, am Wochenende die Nuthe entlang. Und wie ich mich in der Natur verliere, finde ich wieder zu mir. Entspanne, schalte ab, spüre dem Augenblick nach. Nicht hochkonzentriert, sondern passiv, mit einer stillen Leichtigkeit, wie ein Schiff, das sich mit gesetzten Segeln vom Wind übers Meer tragen lässt.
Und während ich mich so zu inselhaften Momenten tragen lassen, gelingt mir die Unterscheidung zwischen dem, was durch die Welt wuselt, und dem, was jetzt gerade wichtig ist.
Das Schöne daran: Corona geht irgendwann, der Frühling kommt immer wieder.