
Das ist mal ein melancholisches Bild, ich mag es aber trotzdem gerne. Dank des unbekannten Spaziergängers war es ein kleiner Glücksfall - denn eigentlich wollte ich ja etwas ganz anderes fotografieren.
Normalerweise robbe ich nicht auf Feldwegen herum und fotografiere fremde Leute. Wenn ich es täte, hätte ich zweifellos und zurecht zahllose Kommentare im Postfach: "Das macht man aber nicht, so auf Feldwegen rumrobben und fremde Leute fotografieren! Pfui!!!!", würde da stehen, wie ein Büroküchenaushang nur echt mit vier Ausrufezeichen.
Aber hier war ich ganz unrobbenhaft unterwegs und suchte Wölfe. Vögelchen hatten mir gezwitschert, dass es die an diesem Ort, an dem ich war, zuhauf geben soll: Stellenweise würden sich schon die Tourist*innen aufregen, weil man vor lauter Wölfen keine Landschaft mehr sehe. Stapeln würden sie sich, sich gar bis zur Kiefernwaldhöhe auftürmen, und wie sähe das denn aus!
So sorgte ich mich während der Anreise ja schon fast darum, dass sich nicht zu viele dieser Bestien bestialisch aufs Foto drängten. Immerhin will man ja den Anschein erwecken, man habe nach jahrelangem Ausharren in einem verlassenen Fuchsbau endlich den einzigen Wolf der Region knipsen können.
Und dann - nichts. Kein Wolf, nirgends. Feld: Ja. Baumreihen: Klar. Vereinzelte Vögel, die den Acker beackerten: Manchmal. Aber Wölfe? Nee.
Da erblickte ich diesen einsamen Spaziergänger in der Ferne. Ich hielt drauf, besah das Ergebnis und entschied: Vielleicht kein Wolf, aber allemal besser als eine Wolfsrudelcollage, deren Authentizität eh die halbe Leser*innenschaft anzweifelt.
Aber zurück zum heimlichen Fotografieren fremder Leute: Ich kann nur empfehlen, dabei [***Zur Verbesserung Ihres Nutzungserlebnisses haben wir diese Passage entfernt. Wenden Sie sich bei Rückfragen gerne an Ihren Nutzungserlebnisbeauftragten. - Mit freundlichen Grüßen, Ihr Nutzungserlebnisbeauftragter.***] und das bringt echt grandiose Ergebnisse!
Für heute soll es das gewesen sein, ich log mich aus und schlafe ein.