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Plötzlich Aktmodell: Pias bescheidene Eleganz

Au Backe: Da ist man mitten in einem Shooting, in dem man sich ein paar Portrait-Variationen vor schwarzem Hintergrund vorgenommen hat, und plötzlich gebiert der Kreativ-Flow Ideen, die ans Erotische grenzen. Was tun?

 

Nach den eigentlich geplanten Portraits ging es auch um das Fotografieren der Tattoos, die dem Model sehr wichtig sind - da will man als Fotografierender natürlich nicht verkacken. Aber wie kann man jemanden mit viel nackter Haut abbilden, ohne billige Nackedei-Fotos zu schießen?

 

Wer seit Jahren erfolgreich stilvolle Aktfotos kreiert, kennt alle Antworten. Ich tue das nicht, weiß also wenig. Mein Ansatz: Eine Idee entwickeln, diese kommunizieren, das Model nicht allein lassen zwischen Set und Kamera. Außerdem: Immer wieder Rückmeldungen aufnehmen. Fragen? Unsicherheiten? Wünsche? Im Zusammenspiel mit dem Model und dessen Vorstellungen sollte man sich stets daran erinnern, dass man nicht für sich fotografiert.

 

Pia ist insofern ein großartiges Model: Sie lässt sich auf Ideen ein, bewahrt dabei ihre eigenen und hat außerdem die Gabe, in wirklich jeder Situation eine erhabene Eleganz auszustrahlen. Dabei wohnt ihr eine Bescheidenheit inne, die sie stets natürlich wirken lässt.

 

Bei der Bearbeitung guckte ich mir dann ein paar Schritte von diesem großartigen Tutorial ab. Insofern sticht das Foto aus meinen sonstigen Arbeiten heraus - normalerweise setze ich fast alle Entwicklungsschritte in Lightroom um. Randnotiz: Auch wenn ich während der Bearbeitung immer wieder merke, dass es einige große Vergnügen in der Welt gibt: Maskieren auf Pixelebene gehört für mich irgendwie noch nicht dazu.

 

Aber Bearbeitung hin, Bearbeitung her - auch wenn sich das fertige Foto mit den eigenen Zielen an das Motiv deckt, steht am Ende als tatsächlich einzig relevante Messgröße immer noch die Beurteilung durch das Model. Und die gute Pia war sehr zufrieden. Dann bin ich es auch.

 

P.S.: Da höre ich schon die zahlreichen Stimmen: "Ach, die scheint ja cool zu sein, was gäbe ich drum, wenn sie auf einem Sozialen Netzwerk vertreten wäre, vielleicht Instagram oder so, wo ich ihr folgen könnte!" Et voilà - hier geht's zu ihrem Profil.