Deswegen lohnt es sich, die Kamera immer dabei zu haben: Man latscht durch den Wald und auf einmal steht da diese verfallene Brücke. So kam es zu einem spontanen Shooting, bei dem viele schöne Fotos entstanden - doch dann passierte etwas Unglaubliches.
Es gibt ungefähr eintausend Gründe, nach Stahnsdorf zu fahren, wie jeder erstzunehmende Reiseführer sicher bestätigen kann. Einer davon ist die Bahnhofsstraße, benannt nach - Überraschung! - einem Bahnhof.
Hier endete einst die Friedhofsbahn, die von Wannsee aus über Dreilinden hierher führte. Über die Begehung der Trasses von Norden aus habe ich an anderer Stelle schon geschrieben, irgendwann im Sommer 2019 startete ich gemeinsam mit Mitmensch und ihrer Hündin hier.
Natürlich darf man kein ausladendes Bahnhofsgebäude erwarten, wie man es sonst nur von europäischen Metropolen kennen würde. Das hiesige Bahnhofshäuschen wurde nämlich in den siebziger Jahren gesprengt.
Nur die Bahnsteige ruhen noch unverwüstlich, aber überwuchert im Waldboden. Folgt man ihnen nach Norden, stößt man auf sowohl Spuren der alten Trasse und als auch eines alten NVA-Übungsgeländes. Kurz bevor man abseits der Trasse eine Autobahn überqueren muss*, findet man sich plötzlich auf einer Brücke wieder, die weiß der Deibel was überquerte.
Und diese wurde dann zur spontanen Shooting-Location. Bei diesem Bild dachte ich schlicht: Bei ner Brücke gibt's unten und oben, da muss doch was zu machen sein! Eine halbe Stunde mit einem herrlich entspannten Model und einer herrlich entspannten Hündin später war es schon unglaublich (Unglaublich!) spät, sodass wir weiterziehen mussten. Toller Ort dennoch, und nicht das letzte Mal eine Location für Fotos!
*Eine Brücke der Trasse über die Autobahn gibt es hier nicht, weil die Autobahn zu Zeiten der Friedhofsbahn nicht hier, sondern weiter nördlich verlief. Auf der alten Autobahntrasse findet man jedoch noch die Reste eines Brückenkopfes, wo sie von der Bahntrasse unterquert wurde. Klingt verwirrend? Bei nem kleinen Spaziergang klärt sich alles auf.