Die Katze: Für den einen das Königlichste aller Haustiere, für den anderen kratzbürstiges Beiwerk in den Wohnungen ansonsten tadelloser Mitmenschen. Diese hier ist für mich besonders. Warum?
Wann trifft man auf Katzen? Manchmal während einer zünftigen Autofahrt, wenn sie über die Straße streunen und einem einen guten Grund geben, innerorts abzubremsen. Manchmal in den Wohnungen anderer, wenn die Gastgebenden einen zwar herzlich willkommen heißen, das Katzentier aber mit einem Blick klarmacht, dass es das Sagen hat - und einen bis zu ihrer wohlgereiften Entscheidung, wie man zu vertreiben sei, allerhöchstens duldet.
Oder man trifft sie als Fotomotiv. Der liebe Mitmensch Karina hat das Glück, auch in einem bäuerlichen Gehöft auf dem Dorf zuhause zu sein, und dort wuseln mehr Tiere herum als auf die Arche passen. Eines Tages bat sie mich um ein paar Fotos und ich sagte freudig zu. Und zu den Tieren gehört auch diese Katze.
Nun kann man Haus- und Nutztiere ja nicht einfach herumkommandieren, wie es einem gerade passt. Vielmehr galt es, mich in deren Nähe aufzuhalten, zu beobachten, wie sie mit ihrem Frauchen interagieren und im richtigen Moment abzudrücken.
Das fiel mal leichter, mal schwerer, und als diese Katze einen Satz auf den nächsten Baum machte, wollte ich beinah schon abdrehen, um das Tier nicht zu nerven. Aber in einer Astgabel blieb sie dann sitzen und fing an zu posieren, als ob sie nie etwas anderes getan hätte.
Und so stand ich dann in einiger Entfernung herum, war dank des Teleobjektivs trotzdem ganz nah dran und konnte nach Herzenslust fotografieren.
Und auch wenn ich Katzen sonst mit einer gesunden Portion Skepsis begegne, muss ich sagen: Diese hier habe ich ja etwas lieb gewonnen. Aber da man bei Katzen immer das Gefühl hat, ihnen unterlegen zu sein, will ich das gar nicht überinterpretieren.
Schön war es trotzdem!