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Potzblitz! Der Eisvogel und das Rätsel des verschwundenen Nestes

Wieder die Nachbarschaft, wieder der Aradosee: Nachdem ich den Eisvogel direkt um die Ecke erspäht hatte, wurde ich Fan und ging beinah jeden Abend noch eine Runde raus, um ihn zu suchen. Mittlerweile habe ich eine hübsche kleine Sammlung an Bildern beisammen - dieses Foto sticht jedoch heraus.

 

Die abendlichen Runden um den Aradosee sind mir richtig ans Herz gewachsen: Nicht nur die Natur beruhigt so, wie die Tiere erfreuen,sondern man knüpft auch recht schnell Kontakte, sobald man sich als Tierfreund zu erkennen gibt. So traf ich immer wieder eine Clique von älteren Leuten, die eifrig die Biber beobachteten und fotografierten.

 

In dieser Community konnte ich mich auch über die neuesten Eisvogelgerüchte austauschen. Es war nämlich so, dass der Eisvogel einst in einem bilderbuchmäßigen Wurzelteller eines umgestürzten Baums brütete. Dieser Baum wurde dann auf dem Grundstück, in das er hineingefallen war, abgesägt. Das vertrieb den Eisvogel. Und auch wenn man ihn laufend, beziehungsweise fliegend sieht, fragen sich alle: Hat er ein neues Nest? Und wo ist es?

 

Während meiner Runden konnte ich nach und nach die Orte ausmachen, an denen er öfter sitzt und die Kamera schon ausrichten und vorbereiten. So saß ich also eines Abends halb versteckt unter einer Weide, erspähte das Kerlchen und fotografierte.

 

Auf den Aufnahmen konnte ich dann etwas erkennen, das mich des Rätsels Lösung ein gutes Stück näher brachte: Eisvögel fressen ihre Fische immer mit dem Kopf voran, damit die Gräten in Schluckrichtung liegen und keine Verletzungen verursachen. Es sei denn, sie haben Kinder. Dann nämlich ist der Kopf vorne, damit die Kleinen wiederum den Fisch gefahrlos essen können. Und das ist bei dem Knaben hier der Fall.

 

Also ein Nest scheint es zu geben - jetzt ist nur noch das Wo offen. Aber ich wohne ja noch ein Weilchen hier.