
Mit einem Handy freihand einen Blitz zu fotografieren ist schwer. Mit Stativ, Kamera und genug Zeit geht's aber - man darf ja gar keinem erzählen, wie einfach das ist. (Hier erzähle ich, wie einfach das ist.)
Schritt Nr. 1: In Sicherheit bringen. Wenn man panische Angst davor, vom Blitz erschlagen zu werden (so wie ich), dann sollte man im Sinne eines entspannten Shootings nicht gerade auf einem Feld unter einer Eiche stehen. Aufs Drachensteigenlassen sollte man ebenfalls verzichten, so schwer es auch fällt.
Schritt Nr. 2: Technik hinstellen. Es braucht die Kamera, Objektiv-technisch irgendwas eher Weitwinkliges und das war es dann auch schon.
Schritt Nr. dre- ach was soll die Nummerierung. Geht auch ohne, lassen wir weg.
Bildausschnitt suchen und finden, Fokus auf manuell stellen, unendlichen Fokus wählen (am Fokusring erkennbar an der lümmelnden Acht).
Belichtung einstellen. Bei mir bewährt, wenn es draußen dunkel ist: 30 Sekunden, f/8, ISO 800. Die Werte können natürlich angepasst werden, wenn es so stark blitzt, dass zu viele Blitze pro Bild eingefangen werden (#Luxusprobleme). Dann eine kürzere Belichtung mit dem ISO ausgleichen, wenn das Bild zu dunkel gerät.
Und schließlich: Intervalltimer anschalten. Damit man den Rest des Abends Ruhe hat, gerne großzügig 999 Aufnahmen wählen (der Akku macht eh irgendwann schlapp). Die Zeit zwischen den Aufnahmen möglichst kurz einstellen, man will ja nix verpassen. Und auf Los geht's los.
Was passiert jetzt? Die Kamera rattert fleißig vor sich hin und produziert wunderschöne Langzeitbelichtungen, solange der Akku reicht. Zwischendurch brennen sich die Blitze in die großzügig gewählten Belichtungszeiten. Und man selbst sitzt vor dem prasselnden Kaminfeuer und liest Dostojewski.
Und wenn es sich ausgewittert hat, sucht man sich die schönsten Fotos raus. That’s it!