
Wenn mal nichts im Fernsehen kommt, geht man halt vor die Tür. Diesmal zog es mich zum Pfingstberg, um mit der Kamera zu üben. Der Große Wagen und das Belvedere passen wunderbar zusammen - dabei ist der wichtigste Akteur gar nicht im Bild.
Als Berlin-Tourist wird man vom Reiseführer oft gezwungen, auch mal nach Potsdam zu fahren - und zwischen den tausenden Sehenswürdigkeiten der Hauptstadt nimmt man sich einen Tag vor der Rückreise auch tatsächlich mal drei Stunden Zeit. Der Weg führt dann nach Sanssouci, mit viel Wohlwollen vielleicht noch vor das Neue Palais und dann zurück ins hippe Kreuzberg, wo die noch viel hippere Absteige wartet.
Dabei lohnt ein längerer Abstecher in die brandenburgische Landeshauptstadt. Überall warten kleine und große Ansehnlichkeiten darauf, entdeckt zu werden. Das Belvedere ist eine davon. Mit etwas Motivation durchaus von Sanssouci auch fußläufig zu erreichen, steht es auf einer der höchsten Berge beziehungsweise Hügel Potsdams.
Tagsüber kann man rein und rauf und bekommt dafür ein hervorragendes Panorama, das zeigt, wie wunderbar hier Seen, Flüsse und Stadt ineinandergeflochten sind.
Aber auch nachts lohnt ein Besuch. Hier war ich gemeinsam mit einem Freund unterwegs, um mit Langzeitbelichtungen zu experimentieren. Vor dem Schloss bauten wir Stative und Kameras auf und belichteten fleißig lang, und zwar so lange, bis der Große Wagen direkt über dem Belvedere stand.
Jemand, der zu dieser schönen Stimmung beitrug, ist hier glücklicherweise nicht zu sehen: Der ziemlich volle Mond, der von schräg links hinten das Schloss beleuchtete. Hätte er mit über dem Schloss gestanden, wäre das in zweierlei Hinsicht weniger optimal gewesen:
Erstens wäre der zur Kamera gerichtete Gebäudeteil nicht so schön angestrahlt. Und zweitens kann man den Vollmond problemlos mit Belichtungseinstellungen fotografieren, die man sonst auch am Tag anwendet, so hell ist er. Bei einer längeren Belichtung, die es braucht, um das Schloss abzubilden, würde er im Bild schlicht ausbrennen.
Darum will ich ihn hier umso prominenter erwähnen: Danke, Mond, für diesen tollen Anblick!